Natascha weiß, wie es ist, festzustecken. Sie kennt das Gefühl der Ohnmacht, des sich-nicht-mehr-spürens, des nicht mehr Weitermachen-Könnens und dennoch Verharrens, sehr gut.
Bei ihr war es der Job, der sie frustrierte, ihr keine Freude mehr machte. Für Natascha war es am Ende unerträglich. So unerträglich, dass sie immer häufiger krank wurde und kaum mehr ein Sonntag verging, an dem sie nicht heulte, weil montags eine neue Woche der inneren Qual begann. – Trotz der Tatsache, dass sie es als unerträglich empfand, machte sie weiter. – So hatte sie es gelernt. Keine Schwächen zeigen. Stark sein. Durchhalten. Was sollten die anderen denken?! Und bloß nicht die vermeintliche Sicherheit einer gut bezahlten Festanstellung aufgeben.
So ging es eine Weile lang. So lange, bis Natascha glasklar wusste, wie es nach diesem Job weitergehen konnte. Sie wählte den Weg in die Selbständigkeit.